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Reichtum

Manchmal wünschte ich, ich wäre reich und hätte soviel Geld, dass ich gar nicht wüsste, wohin damit.

Ja, es gibt so Situationen, meist solche, in denen ich einem totalen Nervenzusammenbruch nahe bin, weil ich mich mit Dingen beschäftigen muss, die einfach nur zeit- und nervraubend und letztlich auch bloß oberflächlich und überflüssig sind. Wie gerne würde ich dann der Einfachheit halber einfach jemanden dafür bezahlen, damit er das für mich erledigt und fertig. Es sind Augenblicke, die ich mir gerne erleichtern oder komplett vom Hals schaffen würde, was oftmals eben mit dem lieben Geld machbar wäre.

Ich denke dabei also weniger an Luxus als an simple Lebenserleichterungen, die genau genommen natürlich auch Luxus sind. Jedenfalls würde ich als stinkreicher Mensch weniger an eine Villa mit Pool oder einen Privatjet denken, sondern vielmehr daran, welch unnötigen Ballast ich damit aus meinem Leben verbannen könnte. Und auch mein direktes Umfeld würde ich bedenken und einigen Menschen etwas von ihren Sorgen nehmen, insofern sie sich mit Geld zumindest abfedern ließen. Der einzige, vermeintliche Luxus, der mich zugegebenermaßen als Reiche doch reizen würde, wären ein paar nette Autos. Doch, bei so richtig schicken Luxusschlitten würde ich vermutlich ein wenig schwach werden. Der begehbare Kleiderschrank würde mir hingegen in einem einfachen, alten Steinhäuschen ausreichen, welches ich mit gebrauchten Möbeln liebevoll ausstatten würde.

Bei dem Gedanken daran muss ich jedoch über mich selbst grinsen und bin froh, dass es, Gott sei Dank, nicht mein Bestreben ist, in meinem Leben noch eine Garage voller Luxuskarossen zu besitzen. Ich bin mir sicher, ich werde auch ohne sie gut und zufrieden leben können. Zumal eine Hochsicherheitsgarage neben einem alten Steinhäuschen aus vielerlei Gründen bei mir persönlich dann auch wieder nur zu Nervenzusammenbrüchen führen würde. Ein Teufelskreis, der also erkennbar gar nichts mit Reichtum im monetären Sinne zu tun hat.

So kitschig und abgedroschen das nun auch klingen mag, ich bin bereits reich. Und zwar viel reicher als Geld es jemals erreichen könnte. Dafür bin ich dankbar, denn auch diesen geistigen Punkt musste ich mir hart erarbeiten. Und auch bei diesem Reichtum sind nach oben hin keine Grenzen gesetzt, denn man entwickelt sich stetig weiter.

Geld ist außerdem doch nie die Lösung, sondern einzig und allein unser Umgang damit und unsere Einstellung zum Leben insgesamt. Die Ideen sind es, die uns voran bringen und unser Geist, der uns in Situationen des Wahnsinns wieder auffängt. Auf dem Boden der eigenen Tatsachen.

Einen erfolgreichen Tag wünsche ich Ihnen und träumen Sie schön! Aber verlieren Sie sich nicht….

Man muss ja auch dankbar sein

Man soll dankbar sein für das, was man hat. Anderen geht es schlechter. Es könnte schlimmer sein. Erfreuen wir uns an den schönen Dingen des Lebens…

Diese nett gemeinten Mutmacher in schweren Zeiten kennen Sie alle sicherlich und oftmals nerven sie uns – seien wir doch ehrlich – extrem. Was aber bringt uns der Fluss aus Selbstmitleid, der uns nur tiefer in seine Fluten zieht als uns eigentlich lieb ist? Noch mehr Elend. Zumindest gefühlt. Wagen wir also einmal den Griff nach einem Grashalm am matschigen Ufer. Seien Sie unbesorgt, wenn Sie die Kraft aktuell noch nicht aufbringen und lassen sich noch etwas in Ufernähe treiben. Sie werden weiter kommen als ihre Weggefährten und das Wasser gestärkter verlassen, als Sie jetzt vielleicht glauben. Jeder muss die beste Stelle und den stabilsten Grashalm für sich selbst finden. Notfalls den Anker werfen. Wir alle haben einen.

Am Ufer mag es hektisch und befremdlich zugehen, jeder scheint mit sich selbst beschäftigt. Das ist normal, man muss sich sortieren und finden. Das ist der Vorteil an der ganzen Misere. Wir gehen zwangsläufig in uns, entdecken uns neu und finden neue Wege des eigenen Glücks. Das wiederum führt unsere Gesellschaft, vielleicht neu, aber bereichernder zusammen. Wir alle finden unseren Platz, lernen uns selbst und andere wieder wertzuschätzen, begreifen den Sinn des Lebens. Das mag stellenweise schmerzliche Erkenntnisse mit sich bringen, zeitgleich jedoch auch Geschenke, die zuvor in der Flut untergegangen und nun an Land gespült worden sind. Nehmen wir sie dankbar an und lassen Altes los.