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Das Spiel des Lebens

Hier und dort sammelt man Vorschläge für ungeimpfte Menschen, wie sie auch ohne Gesundheitsnachweis ihre Freizeit gestalten können, also Alternativen zu Kino, Restaurant & Co. Auch, wenn jeder von uns in den letzten Monaten sicherlich neue Wege der Beschäftigung für sich entdeckt hat, ist das Zusammentragen von Ideen für eine Abwechslung gewiss hilfreich. Jedoch sind wir inzwischen in völlig anderen Sphären angekommen, in denen es längst nicht mehr um die popelige Freizeitgestaltung als vielmehr um die Existenz eines jeden geht. Der Druck auf ungeimpfte Personen zieht seine Kreise im Beruf, unter Kindern und mittlerweile auch in der Versorgung, blicken wir etwa auf die Zugangsvoraussetzungen einiger Arztpraxen oder auf die neuen Möglichkeiten der Diskriminierung in Hessen.

Die Frage ist also nicht mehr, wie man sich am besten die Zeit vertreibt, bis der Spuk endlich vorbei ist, allmählich sollte sich jeder unabhängig seines Gesundheits- bzw. Impfstatus lieber die Frage stellen, bis wohin er die Ausgrenzung anderer Menschen noch mitträgt. Trage ich sie überhaupt mit? Und wie beende ich den Wahnsinn?

Selbst der Doppelt-Geimpfte bangt inzwischen um seinen privilegierten Übergangsstatus. Bis dieser nämlich abgelaufen ist. Und dann? Dritte Spritze? Vierte Spritze? Um die Grundrechte aufrechtzuerhalten oder besser das, was davon noch übrig geblieben ist?

Wie möchten Sie künftig Ihr Leben gestalten? Möchten Sie überhaupt noch leben oder richten Sie weiterhin alles nach einem Virus aus, das auch durch den zehnten Booster nicht schwinden wird? Beurteilen Sie Ihre Mitmenschen nach ihrem Corona-Impfstatus oder konsequenterweise auch nach deren weiteren persönlichen Gesundheitsvorkehrungen? Gehen Sie in sich und spinnen Sie das Spiel doch einmal weiter. Wo wird es enden? Wird es überhaupt enden? Und wenn ja, wer kann es Ihrer Meinung nach beenden? Ich verrate es Ihnen: Es sind die Mitspieler, die den Ausgang des Spiels in der Hand haben. Einzig und allein die Mitspieler. Diese können übrigens aus diesem „freiwilligen“ Spiel auch aussteigen. Alleine spielt es sich nämlich denkbar schlecht.

Denken Sie darüber nach. Denken Sie selbst. Spielen Sie fair, aber trauen Sie niemandem. Denn mindestens einer verarscht beim Spielen immer.

(Bildnachweis: Pexels)