Als Mutter platzt mir so langsam nicht nur der Kragen, sondern es zerreisst mir regelrecht das Herz, welche Last wir unseren Kindern seit nun einem Jahr aufbürden. Wissentlich, dass es ihnen immensen Schaden zufügt.
Ja, ich gehe soweit, zu behaupten, dass jede Mutter ab dem Moment, in dem unsere Jüngsten mit Maske und Abstand ihre bis dahin unbeschwerte Kindheit gegen einen utopischen Kampf gegen unsere Todesangst eintauschen mussten, wusste, dass dies alles andere als gesund für die Kinder ist.
Warum aber haben wir dann weggeguckt und einfach mitgemacht? Obwohl es unsere erste Pflicht als Eltern ist, unsere Kinder vor Schaden zu bewahren. Es zumindest mit aller Kraft zu versuchen. Dies war anfangs sicherlich dem Unwissen und der Unsicherheit geschuldet, als man noch nicht einschätzen konnte, welche Welle da auf uns zuschwappt. Seit die Wellen nun aber seit einem Jahr in der Tat schwappen, mal mehr, mal weniger, kann ein jeder für sich ganz gut beurteilen, ob er sich diesen gewachsen fühlt oder nicht. Dabei achten wir auf uns selbst, unsere Kinder und unser näheres Umfeld, um eine Katastrophe zu vermeiden. Eigentlich logisch. Sollte man meinen.
Seit einem Jahr aber werden wir von einer unverantwortlichen Politik der Angst regiert, die die Menschen nachhaltig schädigt, anstatt deren Gesundheit zu schützen, wie sie vorgibt. Das ist nicht solidarisch. Ohnehin ist Solidarität inzwischen zu einem Begriff mutiert, dessen Bedeutung in dieser Pandemie zu nichts als einer Farce verkommen ist, die allein die Angst vor dem eigenen Tod in einem bemitleidenswerten Ausmaß offenlegt. Es ist nicht solidarisch, unter dem Vorwand einer angeblichen Lebensrettung zahlreiche andere Leben vorsätzlich zu zerstören. Am allerwenigsten, wenn es um das Leben unserer Kinder geht. Die Triage, vor der man uns einst warnte, findet längst statt. Nicht aber etwa auf den Coronastationen der hiesigen Krankenhäuser, nein. Sie findet bei den wirklich Schwächsten unserer Gesellschaft statt. Bei unseren Kindern, die inzwischen nach Hilfe schreiend die psychiatrischen und psychotherapeutischen Einrichtungen stürmen.
Wie lange wollen wir denn noch zusehen? Das müsste doch endlich Warnsignal genug sein, wenn es bisher schon nicht die bittertraurigen Bilder von Maskentragenden auf Abstand spielenden Kindern auf den Schulhöfen waren. Welche Mutter jetzt ernsthaft noch behauptet, dass die Kinder das alles super wegstecken, das Ganze dazu nötig sei und man es eben gerade nicht ändern kann, hat in meinen Augen ihren Auftrag als Mutter nie verstanden.
Wir müssen endlich zurückfinden zu einem eigenverantwortlichen Verhalten und einer Solidarität im engeren Umfeld. Wir können nicht die ganze Welt retten und schon gar nicht sollten wir das von unseren Kindern verlangen, die in der Gesamtheit durch Corona eher einen Schnupfen bekommen als eine ernsthafte Erkrankung. Ja, Ausnahmen gibt es immer, die Einzelfälle. Und die hat es auch schon vor Corona gegeben. Auf stark gefährdete Personen kann auch geachtet werden, ohne dass dafür alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen derart leiden müssen. Niemand ist vor den Risiken des Lebens gefeit. Aber dieses wunderbare Geschenk zu beenden, um es zu retten, ist an Absurdität nicht zu überbieten.
Wer gibt uns und allen voran den Kindern diese verlorene Zeit zurück? Eine Zeit, die man mit den Liebsten hätte verbringen können. Genau, wer weiß, wie lange wir einander noch haben.
Mein persönlicher Corona-Risikofaktor steigt durch die dauerhaft anhaltenden Maßnahmen gefühlt eher um ein Vielfaches an als dass man ihn auf diese Weise mindern würde. Gerne würde ich meine persönlichen Gesundheitsrisiken wieder selbst abwägen und nicht unsere Jugend dafür in Geiselhaft nehmen. Ob ich nun ein geringeres oder höheres Risiko habe, an was auch immer zu erkranken, niemals verlange ich von anderen Menschen, dass sie zu meinem Schutz ihr eigenes Leben aufhören zu leben. Erst Recht nicht von unseren Kindern. Eine ungeheuerliche Anmaßung ist das. Um es ganz deutlich zu sagen, es ist ein Verbrechen! Mit Millionen feiger Komplizen.
Zeit, es zu beenden.
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