
Nachfolgend meine laienhaften, bescheidenen, aber zum Wohle der Kinder gemeinten Ergänzungen:
So unterstützen Sie Ihr Kind…
… bei der Bewältigung der Trauer (über eingeschränkte Kontakt- und Spielmöglichkeiten mit Freunden und Verwandten sowie über die neue Situation in Kindergärten, Schulen und Freizeiteinrichtungen):
Schenken Sie Ihrem Kind, zusätzlich zu der Ihren, die ihm fehlende Nähe zu Freunden und Verwandten. Die Altersgenossen Ihres Kindes können Sie zwar nicht ersetzen, jedoch Interesse an der Welt Ihres Kindes zeigen, indem Sie auf Augenhöhe mit ihm kommunizieren und auch mal spielen. Versuchen Sie weiterhin, Kontakt zu seinen Freunden, auch über digitale Wege, herzustellen und beizubehalten. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass es nicht alleine ist und nehmen es einmal mehr als üblich in den Arm. Seien Sie verständnisvoller Ansprechpartner und trösten Sie Ihr Kind bei aufkommender Traurigkeit, Wut, Aggressionen und anderen emotionalen Ausnahmezuständen. Kreativität ist selbstverständlich eine gute Möglichkeit, seiner Gefühlswelt Ausdruck zu verleihen und diese zu verarbeiten. Lenken Sie jedoch hierbei auch auf die schönen und sehr wohl noch existenten Seiten des Lebens, anstatt die Pandemie ständig in den Vordergrund zu schieben. Erklären Sie Ihrem Kind, dass jeder Mensch eigene Ängste hat und dies auch in Ordnung ist, ebenso wie das Bedürfnis nach Nähe und dem ungehemmten Spielen mit Freunden. Niemand trägt Schuld an der Krankheit der anderen, es sei denn, man beeinträchtigt dessen Gesundheit vorsätzlich. Dazu zählt auch die eigene und die psychische. Vergessen Sie außerdem nicht: Lachen ist gesund! Auch in schlechten Zeiten. Auch über schlechte Zeiten. Jeder Mensch geht auf seine Art und Weise mit besonderen Situationen um. Machen Sie Ihrem Kind keine Vorhaltungen über ein vermeintlich falsches Verhalten auf eine Lage, die selbst uns Erwachsenen viel abverlangt.
… beim Abbau von Ängsten (um eine Ansteckung, um die Gesundheit naher Angehöriger oder das neue distanzierte und bedeckte Gesellschaftsbild):
Stellen Sie sich zunächst unbedingt selbst die Frage, wieviel Angst vor dem neuartigen Corona-Virus in Ihren Augen berechtigt ist. Dementsprechend können Sie mit Ihrem Kind altersgerecht darüber sprechen. Aussagen wie „tödliches Virus“ dürften für alle Altersklassen bei Kindern deplatziert sein, verwendeten wir solche in der Vergangenheit außerdem ebenso wenig für andere Viren, die ebenfalls tödlich sein können. Ebenfalls bei gesunden Menschen. Vermeiden Sie also dringend, mehr und mehr Angst zu schüren. Fragen Sie sich außerdem, ob es sinnvoll und gesund ist, Ihr Kind einer ständigen Angst durch Masken, Abstand und den Verzicht auf einen gewohnten Umgang mit seinen engsten Angehörigen auszusetzen. Ist eine stete präsente Angst um die eigene und die Gesundheit anderer kindgerecht? Wieviel Angst möchten Sie Ihrem Kind zumuten? Versuchen Sie, sich in die Lage und Gedankenwelt Ihres Kindes hineinzuversetzen. Soll Ihr Kind, egal welchen Alters, für die Gesundheit seiner Mitmenschen uneingeschränkt Sorge tragen müssen oder obliegt diese Aufgabe eher den Erwachsenen? Wieviel Verantwortung, wieviel Schuld möchten Sie auf Ihr Kind laden und trägt es tatsächlich Schuld, wenn es nach dem vergessenen Händewaschen seine Oma angesteckt hat? Mit welchen Viren auch immer? Muss Ihr Kind zum Lebensretter werden oder wünschen Sie auch Ihrem Kind eine gesunde Entwicklung? Wo sehen Sie Ihre Grenzen und die für Ihr eigenes Kind?
… bei der Stärkung seines Immunsystems:
Neben einer ausgewogenen und gesunden Ernährung, frischer Luft und Bewegung spielt die Psyche ebenfalls eine wichtige Rolle zur Erhaltung der Gesundheit. Angst und Stress schwächen nachweislich das Immunsystem, ebenso wie ein fehlender Kontakt zu Viren und Bakterien. Wägen Sie für sich selbst und Ihr Kind die Notwendigkeit eines monatelangen „neuen Alltags“ im Hinblick auf eine Pandemie ab, die für die überwiegende Mehrheit der Menschen keinen tödlichen Ausgang bedeutet, erst recht nicht für Ihr Kind. Die seelischen Schäden hingegen könnten irreversibel sein, wenn Sie Ihr Kind weiterhin aus seiner Sicherheit heraus in eine Dauerpanik zwingen. Möchte seine Oma das? Oder Sie? Oder die Gesellschaft? Oder ist es nun eben die neue solidarische Verpflichtung auf Kosten Ihres Kindes? Und könnten zu Risikogruppen gehörende, selbstständig denkende Menschen nicht selbst für sich entscheiden, was sie möchten und was nicht? Ist das Aufgabe Ihres Kindes? Mit allen möglichen Konsequenzen?
… bei einem glücklichen Leben:
Ein glückliches Leben gründet nicht selten auf eine glückliche Kindheit. Zwänge zu sehr lebenseinschränkenden Maßnahmen über Monate hinweg können dies erheblich behindern, ebenso wie eine freie Entfaltung und das Heranwachsen zu selbstständig denkenden, auch hinterfragenden Persönlichkeiten. Das Glück Ihres Kindes liegt in Ihrer Hand, nicht in staatlicher. Einer liebenden Mutter ist bekanntlich nichts wichtiger als das Glück und die Gesundheit ihres Kindes. Zugleich ist einer liebenden Mutter wichtig, ihr Kind zu einem gesellschaftsfähigen und rücksichtsvollen Menschen heranzuziehen. Aber um jeden Preis? Das entscheiden Sie.